Genau wie auf der Heimreise nach unserem Wochenende in Wien regnet es draußen gerade und ich habe wieder einen Kaiserschmarrn im Bauch. Wenn das mal kein Zufall ist. Ursprünglich hab ich Österreich als nächstes Land für die #weltreiseaufdemteller aber deswegen ausgesucht, weil ich in den letzten Tagen dreimal auf der Piste war und Lust hatte, das Skiurlaubsfeeling auch in die Küche zu holen.
Da uns in der österreichischen Küche auch ein paar Begriffe begegnen, die bei uns in Deutschland anders heißen, kann ich direkt hier schon mal zugeben, dass ich die Dialekte unseres Nachbarlandes seeehr mag und meinen beiden österreichischen Dozenten in diesem Semester stundenlang zuhören könnte. Wahrscheinlich scheiden sich bei dem Thema die Geister, aber i lieb’s!
So sind die Österreicher zum Beispiel an Silvester mit Sternspritzer (= Wunderkerzen – ich hab dieses Wort auf einer Hochzeit kennengelernt und find’s mega süß) ins neue Jahr und den Monat Jänner (Januar) gestartet und müssen sich heuer (im Moment) wohl auch ein dickes Gewand (Kleidung) und eine warme Haube (Mütze) aus dem Kasten (Schrank) holen, wenn sie die vollen Sackerl (Tüten) zum Mistkübel (Mülleimer) nach draußen bringen. Ihr merkt, mir taugt’s (mir gefällt’s) und ich könnte noch ewig so weiterreden.
Damit es sich aber noch ausgeht (= zeitlich hinhaut), tummel (beeile) ich mich aber und komme jetzt zum kulinarischen Part. Neben Gerichten wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz oder Faschiertem (Hackfleisch), die für mich uninteressant sind, ist das Land an der Donau berühmt für seine Knödel mit Eierschwammerl (Pfifferlinge), Kasnockerl (Käsespätzle), herzhaft gefüllte Palatschinken (Pfannkuchen) und Vogerlsalat (Feldsalat) mit Kürbiskernöl aus der Steiermark (so lecker, hab ich immer zu Hause!). Und Österreich wäre nicht Österreich, wenn einige Gemüsesorten nicht auch anders hießen als bei uns – siehe Paradeiser (Tomate), Melanzani (Aubergine), Karfiol (Blumenkohl) oder Erdapfel (Kartoffel).
Sobald man die Hauptspeise verdaut hat, stehen unzählige Mehlspeisen als Dessert zur Auswahl: Von Sachertorte über Apfelstrudel mit Schlagobers (Schlagsahne) und Germknödel (Hefeknödel) mit Vanillesauce bis hin zu Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster (Zwetschgenkompott) und Staubzucker (Puderzucker). Das hat selbst mich mal kurz aus dem Team herzhaft gelockt und dazu geführt, dass die #weltreiseaufdemteller heute mit Kaiserschmarrn zum ersten Mal mit einem süßen Gericht nach folgendem Rezept daherkommt:
- 350 g Mehl
- 1 EL Backpulver
- 1 EL Vanillezucker
- 5 EL (Kokosblüten-)Zucker
- 600ml Haferdrink (oder andere pflanzliche Milch)
Alle Zutaten zu einem glatten Teig verrühren und portionsweise mit Margarine in der Pfanne anbraten. Sobald sich Bläschen bilden, wenden und mit einem Pfannenwender (oder zwei Gabeln) in Stücke reißen. Mit Rosinen und Zucker weiter anbraten und dann mit Beeren, Apfelmus und Zimt servieren.
Der Legende nach soll die Süßspeise übrigens so entstanden sein, dass sie 1854 beim Anrichten für die österreichische Kaiserin Elisabeth ausversehen zerrissen ist, was dann zum besonderen Merkmal wurde. Erst später wurde sie Kaiser Franz Joseph I. zugeschrieben und würde korrekt gegendert dann wohl KaiserInnenschmarrn heißen.
P.S.: Mein Video zur Zubereitung inklusive Ohrwurm für die nächsten Tage findet ihr hier.