Dass ich gerne um die Welt reise und dafür auch in den Flieger steige, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dass meine Lebensmittel das ebenfalls oft tun, gerät beim Einkaufen schnell mal den Hintergrund – so normal ist es geworden, dass Obst- und Gemüsesorten aus aller Herren Länder uns das ganze Jahr über im Supermarkt anlächeln. Warum regional und saisonal einzukaufen eine sinnvolle (teurere?) Alternative sein kann und wie das gelingt? Let’s have a look …
Was wir unter Saisonalität und Regionalität verstehen
Irgendwo auf der Welt ist doch immer Sommer und somit Zeit für exotisches Obst, oder? Mag sein, aber bei einer saisonalen und regionalen Ernährung geht es um die Lebensmittel, die in der eigenen Region in der aktuellen Jahreszeit unter freiem Himmel erzeugt werden. Regional muss dabei nicht innerhalb der Landesgrenzen liegen – für jemanden in NRW liegen Teile der Niederlanden beispielsweise ebenfalls nicht weit weg.
Womit saisonale und regionale Produkte punkten
- weniger CO2-Emissonen durch kürzere Transportwege, Lagerung und Kühlung
- Unterstützung heimischer Betriebe (wie Kulturgut in Morbach) und der lokalen Wirtschaft
- höhere Identifikation und Wertschätzung der Lebensmittel
- aromatischer Geschmack und höherer Vitamingehalt durch reichlich Luft, Sonne und optimale Erntezeit
- weniger Rückstände von Pestiziden als in anderen Ländern und weniger Nitrat durch Freiland- statt Gewächshausanbau
Warum saisonale und regionale Lebensmittel oft teurer sind
Kürzere Transportwege, weniger Kosten? Theoretisch ja. Saisonale und regionale Lebensmittel konkurrieren jedoch mit importierten Waren aus Ländern mit geringeren Lohnkosten als bei uns. Gleichzeitig werden Umweltschäden, die durch lange Transportwege verursacht werden, bisher nicht in die Preise eingerechnet. Bewusstseinswandel und Nachfrage pushen lautet dann wohl die Devise an uns.
Wie saisonal und regional einkaufen gelingt
- auf Regionalsiegel und die Produktherkunft achten (seit 2008 gilt für die meisten Obst- und Gemüsesorten eine Kennzeichnungspflicht)
- von Hofläden oder auf Wochenmärkten einkaufen
- Obst- und Gemüsekisten abonnieren
- durch einen Saisonkalender bewusster einkaufen (und die Küche verschönern)
- mit Saisonrezepten und passenden Kochbücher in der Küche kreativ werden
- Sommerobst wie Beeren einfrieren/einmachen und sich im Winter drüber freuen
- jetzt schon auf die nächste Spargel- und Erdbeersaison hinfiebern
Wer noch weitere Tipps hat (oder Lust auf mehr solcher Beiträge à la bio vs. konventionell, tiefgekühlt vs. frisch, gekocht vs. roh hat), let me know.