Wir liebten das Leben, den Sommer in Schweden, die Nächte im Regen und alles war leicht und so klar, so wie es war, so wie es war. War ich eben noch in Russland (zumindest virtuell in meiner Online-Prüfung), so hat mich der Ohrwurm von Revolverheld schnell auf die heutige #weltreiseaufdemteller eingestimmt.
Und auch wenn ich leider noch nie in Schweden (oder einem anderen skandinavischen Land) war, hatte ich vor meiner Recherche bereits einige Assoziationen mit der Heimat von Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga (der im schwedischen Original Emil heißt). Danke also an Astrid Lindgren, das ich unweigerlich an rot-weiße Schwedenhäuser in idyllischen Dörfern denken muss.
Essenstechnisch wurde mein Bild von Schweden überwiegend durch die Köttbullar in den IKEA-Restaurants geprägt, die König Karl XII. im 18. Jahrhundert aus der Türkei mit in sein Land brachte und sie mit Kartoffelpüree, eingelegten Gurken und Preiselbeeren der lokalen Küche anpasste. Mittlerweile hat diese Kombi den Status eines Nationalgerichts und wird oft zur Hauptmahlzeit des Tages aka Mittagessen serviert.
Was ebenso Tradition hat, ist die schwedische Vorratshaltung, die durch das raue Klima und die kurze Sommersaison früher sogar zur Überlebensfrage wurde und typische Lebensmittel wie Knäckebrot und Graved Lachs hervorbrachte. Am längsten und wichtigsten Tag des Jahres, dem Mittsommerfest Mitte Juni, gibt’s dagegen traditionell Frühkartoffeln mit Dill, bevor man zum Nachtisch über die frisch gepflückten Erdbeeren herfällt.
Apropos Nachtisch. Die Schweden lieben es süß – am Fastnachtsdienstag werden Semlor (Hefeteig mit Kardamom, Marzipan und Vanillesahne) gegessen, während sich der Schokokuchen Kladdkaka (klingt fast so crazy wie der Name der Stadt Uppsala) mit seinem flüssigen Kern das ganze Jahr über großer Beliebtheit erfreut. Die mit Abstand beliebteste Süßspeise zur schwedischen fika (Kaffeepause) ist und bleibt jedoch die kanelbulle (Zimtschnecke), die mittlerweile mit dem 4. Oktober sogar einen eigenen Feiertag hat.
Grund genug also, dass nach dem österreichischen Kaiserschmarrn mal wieder eine süße statt herzhafte #weltreiseaufdemteller her musste und ich mich an einen Hefeteig nach diesem Rezept gewagt habe:
Vegane Zimtschnecken (Cinnamon Rolls) – Super fluffig! (veggie-einhorn.de)
Der Transparenz wegen muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich Unterstützung von meiner Hefe-Expertin hatte – in unserer Familie wird das Gen dafür immer um eine Generation übersprungen. Bleibt wohl nur noch Hoffnung für meine potentielle Tochter. Bis dahin gibt’s hier aber schon mal das Video zu unserer Zubereitung.